So machen Sie Heim und Haus krisenfest

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Ob Hausbesitz, Wohnungseigentum oder zur Miete wohnen: Für Notfälle lässt sich vorsorgen. Brandschutz, Sturmvorkehrungen, Überflutungssicherheit – mit diesen Handgriffen beugen Sie eventuellen Schäden vor.

Auch wenn im Ruhrgebiet niemand Sturmfluten wie an der Küste oder Lawinen wie in den Alpen fürchten muss, das Wetter ist auch im Ruhrgebiet unberechenbar. Egal ob Starkregen, Stürme oder Hochwasser, ob Hitze, Trockenheit und Brandgefahr: Die Folge können oft Stromausfälle oder Evakuierungen sein, auf die Sie sich gut vorbereiten können.

Genauso wichtig ist es, Ihr Zuhause gegen Schäden abzusichern. Dabei ist es zentral, einige Dinge zu beachten: Mit diesen Tipps sorgen Sie vor und machen sich und Ihr Zuhause vom Dach bis zum Keller #besserbereit.


Wie schütze ich mein Dach vor Schäden und mache es #besserbereit?

  • Ein Hausdach sollte in regelmäßigen Abständen von einem Fachmann begutachtet werden. Lockere Dachziegel müssen ausgetauscht werden. Dachziegel, die besonders stark der Witterung ausgesetzt sind, können auch im Nachhinein mit Schrauben oder Klammern so gesichert werden, dass sie einem Sturm standhalten. Eine sogenannte Windsogsicherung ist sogar vorgeschrieben.

  • Regenrinnen sollten immer wieder auf Verstopfungen durch Schmutz und Laub geprüft werden. Denn bei Starkregenereignissen ist es sehr wichtig, dass das Wasser gut und schnell abfließen kann.

  • Photovoltaikanlagen sind in der Regel so fest auf dem Dach installiert, dass sie sturmsicher sind.

  • Misten Sie regelmäßig auf dem Dachboden aus und entfernen Sie Dinge, die leicht brennen.


Wie schütze ich meinen Keller vor Schäden und mache ihn #besserbereit?

  • Im Fall von Hochwasser müssen Hausbewohner damit rechnen, dass Kellerräume überschwemmt werden könnten. Um einen Kurzschluss zu verhindern, sollte der Strom abgestellt werden, wenn ein Hochwasser droht.

  • Im Keller sollten außerdem keine gefährlichen Stoffe oder Chemikalien gelagert werden. Wertvolle Gegenstände oder Dokumente sollten in wasserdichten Behältern aufbewahrt werden.

  • Der Heizöltank sollte an der Wand verankert oder beschwert werden.

  • Schächte, Kellerfenster und -türen sollten Sie abdichten, sie sind die Schwachstellen bei Hochwasser.

  • Installieren Sie eine Rückstauklappe, um zu vermeiden, dass es bei Hochwasser im Keller einen Rückstau aus der Kanalisation gibt.

  • Meiden Sie bei einem Sturm Kellerräume: Sie können schnell geflutet und so zu einer Falle werden.

  • Für einen Brand vorbeugen: Entfernen Sie immer wieder leicht brennbares Material aus dem Keller.


Wie schütze ich Terrasse und Balkon vor Schäden und mache sie #besserbereit?

  • Bei starkem Wind oder Sturm können Gegenstände von Terrasse und Balkon geweht werden und Schaden zum Beispiel am Haus des Nachbarn anrichten. Wenn ein Sturm angekündigt wird, ist es deshalb wichtig, Sonnenschirme, Gartenstühle und anderes Mobiliar zu sichern. Sonnenschirme und Sonnensegel sollten abgebaut, Fahrräder, Mülltonnen oder Blumentöpfe aufgeräumt oder so befestigt werden, dass ein Sturm sie nicht bewegen kann.

  • Wichtig ist es auch, die Markise einzufahren. Sie könnte von einem starken Sturm ausgerissen und weggeweht werden – und eventuell Schäden anrichten oder andere Menschen verletzen.

  • Außensteckdosen sollten abgesichert oder vom Stromnetz genommen werden.


Wie schütze ich meinen Garten vor Schäden und mache ihn #besserbereit?

  • Achten Sie bei Bäumen auf trockene Äste oder einen morschen Stamm. Ist das der Fall, können im Falle von Starkregen und Sturm Äste abbrechen und Menschen verletzen oder Schäden anrichten.

  • Bäume, die umsturzgefährdet sind, sollten entfernt werden. Denn nur wenn ein gesunder Baum umstürzt, gilt das als höhere Gewalt. Der Eigentümer haftet dann nicht für den Schaden.

  • Überlegen Sie sich, an welchem Ort Sie Gartenmöbel und ähnliche Gegenstände im Falle eines Sturmes sicher unterbringen können.


Weitere Tipps, um sich und Ihr Heim zu schützen:

  • Legen Sie eine Dokumentenmappe an, in der Sie alles Wichtige aufbewahren und die Sie griffbereit an einem sicheren Ort verstauen. Für den Fall, dass Sie evakuiert werden oder das Haus wegen eines Feuers verlassen müssen, haben Sie alles schnell zur Hand. Sie können dann sicher sein, alle wichtigen Unterlagen bei sich zu haben. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • Im Falle eines Sturmes, schließen Sie alle Fenster und Rollläden.

  • Legen Sie eine Taschenlampe bereit – so haben Sie Licht, sollte der Strom ausfallen.

  • Installieren Sie in allen Räumen, außer im Bad und in der Küche, Rauchmelder. Diese können Sie im Fall eines Brandes frühzeitig warnen.

  • Damit Versicherungen Schäden übernehmen, müssen Sie diese umgehend melden. Am besten dokumentieren Sie die Situation mit Fotos.


Welche Versicherungen rund ums Haus sind wichtig, um #besserbereit zu sein?

Auch wenn Vorkehrungen am Haus oder in der Wohnung getroffen wurden, kann es immer zu Unfällen oder Extremsituationen kommen. Daher ist es ratsam, Versicherungen abzuschließen, die im Schadensfall die Kosten übernehmen. Denn die meisten Menschen haben nicht die finanziellen Mittel, um spontan auf größere Summen zurückgreifen zu können. Im Folgenden halten Sie einen kurzen Überblick über essenzielle Versicherungen.

Die Wohngebäudeversicherung ist für Eigentümer*innen zentral. Sie schützt vor finanziellen Aufwänden, Sachschäden zu beheben, die durch Feuer, Blitzschlag (und Überspannung), Explosion oder Implosion, Sturm (ab Windstärke 8) und Hagel oder Leitungswasser (durch geplatzte Wasserrohre von beispielsweise Heizkörpern oder Spülmaschinen) entstanden sind.

Da weitere Naturgefahren meist nicht inkludiert sind, empfiehlt es sich, den sogenannten Elementarschutz mitabzusichern. Die Elementarschadenversicherung kann neben dem Gebäude auch Eigentum einschließen bei diesen Risikofällen:

  • Starkregen, Überschwemmung, Rückstau

  • Hochwasser

  • Schneedruck, Lawinen oder Erdrutschen

  • Erdsenkung

Während die Wohngebäudeversicherung und der Elementarschutz Schäden am Haus selbst versichert, dient die Hausratversicherung für Eigenheim-Besitzer*innen und Mieter*innen der Absicherung aller beweglicher Gegenstände wie Möbel oder Elektrogeräte sollte es zu Schäden z.B. durch Feuer, Blitzschlag, Explosion/Implosion, Sturm (ab Windstärke 8) oder Hagel, Leitungswasser oder Überspannung kommen.


Wesentlich für Mieter*innen und Eigentümer*innen: die Haftpflichtversicherung

Eine Haftpflichtversicherung sollte jede*r haben – sei es eine private, wenn man zur Miete wohnt oder eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung, wenn man Immobilie(n) oder Grundstücke vermietet bzw. besitzt. Die Grundbesitzerhaftpflicht greift z.B., wenn Passant*innen verletzt werden, etwa wegen einer losen Gehwegplatte oder Eiszapfen, die vom Dach fallen.

Gut zu wissen: Bewohnt man sein eigenes Gebäude, reicht eine private Haftpflichtversicherung.

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